Diplomacy - Strategie per E-Mail | Home Kontakt Impressum | ||||
|
|||||
Nichts steht geschrieben! |
ZURÜCK |
von Martin Asal
Einige Spieler sind der Meinung, bestimmte Konflikte seien von vornherein vorprogrammiert. Ich glaube aber nicht, daß das so stimmt. Meiner Meinung nach kann so ziemlich jede Nation mit jeder verbündet oder verfeindet sein. Den "natürlichen" Freund oder Feind gibt es nicht. Es scheint mir wichtiger, die Mitspieler richtig einzuschätzen. Folgende Überlegungen sollten stets zugrunde gelegt werden:
Schon vor dem ersten Zug sollte man mit allen Nationen verhandeln, um herauszufinden, wie sie denken. Auch die entfernteren Mächte sind anzuschreiben. Nehmen wir z.B. Frankreich: Was nutzt es, sich mit Deutschland gegen England zu verbünden (oder umgekehrt), wenn der Partner dann nicht die beabsichtigte Maßnahme unterstützen kann, weil er sich gegen Rußland zur Wehr setzen muß?
Der Name des Spiels ist Konzept! Information ist alles. Also sollte man regelmäßig nicht nur mit seinen Verbündeten, sondern auch mit seinen Gegnern kommunizieren - sei es, um die Fronten zu wechseln, sei es, um dessen Absichten besser einschätzen zu können.
Es ist leicht, einen Krieg zu beginnen, aber schwer, ihn wieder zu beenden. Daher sollte man sich seine Feinde vorsichtig wählen. Es empfiehlt sich, stets solange als möglich alle Optionen offenzuhalten - aber auch, gegen Überraschungsangriffe gewappnet zu sein. Das darf aber nicht zu unnötiger Passivität führen.
Verrat ist die Ausnahme, langfristige Bündnisse die Regel. Wer das nicht beherzigt, verdirbt es sich rasch mit allen Seiten. Kurzfristige Erfolge sind durch einen Verrat leicht möglich, aber es kann passieren, daß man danach alle anderen Parteien gleichzeitig gegen sich hat.
Ein Bündnis sollte für beide Seiten von Vorteil sein. Wenn nur einer der Partner Vorteile hat, könnte der andere auf dumme Gedanken kommen. Es empfiehlt sich manchmal auch, einen Zug zum Vorteil eines Partners zu machen, wenn er ein kleines Risiko für einen selbst bedeutet.
Bevor man ein Bündnis gegen einen Dritten eingeht, ist zu bedenken, wie nach der erfolgreichen Aktion die Truppen der Bündnispartner ungefähr stehen. Wenn sie gegeneinander gerichtet stehen müßten, ist Vorsicht angebracht. Es ist z.B. im allgemeinen eher unwahrscheinlich, daß Frankreich und Österreich friedlich Italien teilen und es danach nicht zu einem Krieg der beiden kommt. Das soll aber weder heißen, daß von solchen Bündnissen unbedingt abzuraten ist noch, daß das unbedingt so kommen muß!
Bei jedem Zug sollte bedacht werden, daß die anderen ja auch nicht nur rumstehen. Mit welchen Zügen ist zu rechnen? Man erlebt zwar oft Überraschungen, weil man dann doch was übersehen hat, aber es hilft ungemein, sich in die Lage der anderen Spieler zu versetzen.